Man könnte also beinahe von Glück im Unglück sprechen. Leider stellte sich heraus, dass dieses Akkordeon zwar nur einen vergleichsweise geringen Sachwert aufwies, für die eigentliche Besitzerin (eine Lehrerin der Musikschule) aber einen hohen ideellen Wert besaß, da es sich bei diesem Instrument um eben jenes handelte, auf dem sie selbst bereits seit ihrer Kindheit spielte, was natürlich sogar zu Tränen führte.
Bemerkenswert war allerdings die Reaktion von Schulleiter Trübendörfer. Er postete auf Facebook zunächst seinen Frust und seine Enttäuschung:
„Echt jetzt: eine Musikschule als Ort von persönlichem Engagement, Wachstum und Freude zu beklauen ist schäbig!“
Mit dem nächsten Satz allerdings machte Trübendörfer einen mutigen Schritt:
„Und falls der Einbrecher hier mitliest: Vorschlag – WENN DU MUT HAST, gibst Du uns das Instrument zurück und bekommst 250 Euro in bar dafür. Von einer Anzeige sehen wir dann ab. Vielleicht hast Du ja sogar selbst Spaß am Akkordeon spielen? Dann nimm doch einfach Unterricht bei uns. Du wirst sehen, wie gut das tut!
Kunst, Musik und Kultur geben Dir die Möglichkeit, Dein wahres Inneres zu entdecken, deine Persönlichkeit weiterzuentwickeln und dich in besonderer Weise auszudrücken. Sie helfen dir, dich selbst und dein Umfeld besser zu verstehen. Sie sind Nahrung für unsere Seele und so grundlegend wie Feuer, Wasser, Erde und Luft.
Trau dich – Du wirst es nicht bereuen!“
Die Kommentare auf Facebook überschlugen sich vor Mitgefühl und Respekt-Bekundungen. Binnen kürzester Zeit wurde der Beitrag mehrfach geteilt und verbreitete sich im gesamten Internet. Ein Facebook-User bot sogar ein kostenloses Akkordeon für die Geschädigte an, der Einbrecher selbst hingegen meldete sich bis Redaktionsschluss nicht.
Die Redaktion von musikschule intern (msi) sagt:
Respekt, Marcus Trübendörfer!
Deine Reaktion zeugt von wahrer Größe.
Wir bräuchten mehr Menschen Deines Kalibers auf der Welt!