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Musikschule im 21. Jahrhundert

„FreiRaum“ – das neue Konzept von „Marios Musikschule“ in Bonn

Seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich in Deutschland ein breites Angebot an freien Musikschulen entwickelt. Entstanden ist eine bunte Musikschullandschaft aus freien Musikschulen mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Fächermusikschulen mit einem ganz klassischen Kanon neben spezialisierten Musikschulen, ob Klassik-, Jazz- oder Popangebote – die freien Musikschulen sind zu einer wichtigen zweite Säule neben den mit öffentlichen Geldern unterstützten kommunalen Musikschulen in Deutschland gewachsen und nicht mehr wegzudenken.

Neue Herausforderungen verlangen neues Denken

So wie sich die Musikschullandschaft gewandelt hat, ändern sich die Herausforderungen an jede einzelne Musikschule, gleich welchen Modells.

Die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen fordern jede Musikschulleitung täglich aufs Neue.

Unterrichtsformen und Inhalte von Lehrplänen müssen neu gedacht werden. Musikschulen müssen zum Beispiel auf den Ganztagsbetrieb an allgemeinbildenden Schulen reagieren. Die Schülerschaft hat andere Bedürfnisse als noch vor einigen Jahren. Und nicht zuletzt hält die Digitalisierung Einzug, die auch vor Musikschulunterricht keinen Halt macht. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung in den letzten Monaten stark vorangetrieben.

Das alles hat Auswirkungen auf den Alltag von Musikschulen, ihren Unterricht und die Unterrichtsverträge.

Neues Konzept an „Marios Musikschule“

Unser Kollegium von „Marios Musikschule“ in Bonn hat reagiert und sich den vielen Fragen und wachsenden Aufgaben gestellt. Daraus ist ein vollkommen neues Musikschulkonzept entstanden, das wir nun Schritt für Schritt umsetzen.

Wir wollen Schülerinnen weiterhin eine individuelle und kontinuierliche Förderung ermöglichen, wir wollen aber auch das gemeinsame Musizieren weiter ausbauen und jederzeit ermöglichen. Wir wollen unsere Musikschule als Treffpunkt etablieren, an dem jeder in unterschiedlichsten Formationen mit anderen Musikerinnen zusammen kommen kann, um zu proben, sei es zum Beispiel in einer Band, in einem Chor oder einer Kammermusikformation. Zudem sollen Musiker*innen die Möglichkeit erhalten, bei uns Proberäume zu buchen.

Modell „FreiRaum“

Unser erster Schritt für die Umsetzung der Idee ist unser „FreiRaum“. Hierbei können verschiedene Abonnements gewählt werden, zum Beispiel eine Flatrate für das Nutzen von Räumen oder für offene Musikkurse – für Anfänger*innen und Fortgeschrittene. Zusätzlich können innerhalb dieser Abonnements einzelne Unterrichtseinheiten eingebaut werden, d.h. so kann sich jedeR einen ganz individuellen Stundenplan zusammen bauen.

Demzufolge haben wir unser Vertragssystem neu gedacht und angepasst. Die bisherigen Einzelverträge haben wir auf Kontingentverträge umgestellt. Unsere Musikschule hat nun ganzjährig geöffnet und arbeitet unabhängig von den Schulferien. So können auch unsere Dozentinnen ihre Arbeitszeit individuell planen und sich an den Wünschen ihrer Schülerinnen angepasst ihren Stundenplan bauen. Auf diese Weise können sowohl regelmäßige Stundenangebote – so wie der bekannte wöchentliche Unterricht – , als auch sehr flexible Unterrichtszeiten ermöglicht werden. Die Entgelte werden so aus unserer Sicht optimiert, Unterrichtskontingente können zu jeder Zeit nachgekauft werden.

Wir denken, dass wir durch diese Umstellung mehr Musikinteressierte, unabhängig ob Kind, Jugendliche oder Erwachsene, erreichen. Die Schwelle, einen Kurs in unserer Musikschule auszuprobieren, ist deutlich niedriger. Das merken wir an den wachsenden Schülerzahlen.

Das ist ein erster großer Schritt, mit dem wir uns den gesellschaftlichen Veränderungen stellen. Hieraus erwachsen weitere Modelle, die einen Musikunterricht und das Musikmachen für alle attraktiv machen sollen. Digitale Angebote werden dabei genauso im Fokus stehen wie das gemeinsame Musizieren in den Räumen unserer Musikschule. Denn: Wir empfinden Musikschulen als „Ort der Begegnung“ als essentiell. Der direkte Kontakt, der Austausch und Diskurs, das unmittelbare Miteinander – zum Beispiel in Form gemeinsamen Musizierens – sind aus unserer Sicht lebensnotwendig für eine gesunde Entwicklung unserer Gesellschaft.

Mario Müller stellt sein Konzept in >>> Wochenendseminaren des Bundesverbandes der Freien Musikschulen vor. Hierbei erläutert er gemeinsam mit seinem Co-Dozenten David Merz (Leiter von axinio, Verwaltungssoftware für Musikschulen), wie die Umstellung einer Musikschule auf ein neues Modell inhaltlich und verwaltungstechnisch gelingen kann.

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Mario Müller gründete 1995 die bis heute bestehende Mario’s Musikschule GmbH, die an drei Standorten in der Region Bonn Musikunterricht erteilt. Gleichzeitig erarbeitete er ein eigenes Unterrichtsprogramm “Mamu-Play” und gründete den gemeinnützigen Verein “musico mio” e. V. mit, der mittlerweile 14 Bands und einen Sozialfonds für Kinder, deren Eltern sich den Musikunterricht nicht leisten können, umfasst. Seit 2014 als Bundesvorsitzender im bdfm tätig. Durch die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten und eine kaufmännische Ausbildung konnte sich Mario Müller umfängliche Einblick in verschiedenste Bereiche der Musikbrache erarbeiten.

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