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msiTALK – Zukunft der Musikschulen

In loser Reihenfolge präsentiert die musikschule intern Online-Diskussionsrunden zum Thema Zukunft der Musikschulen. Am 14. Juni 2023 starten wir ab 10 Uhr den ersten msiTALK.

Unter der Leitung von Mario Müller, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Freien Musikschulen, geht es um das Thema

Kommende Herausforderungen für Musikschulen

Auf die freien Musikschulen kommt in den nächsten Jahren einiges an Herausforderungen zu.

Die erste Herausforderung ist das seit Jahren schwelende Thema Umsatzsteuerpflicht für Musikschulen. Eine Richtlinie der Europäischen Union muss in Deutsches Recht umgesetzt werden, was jedoch bisher nicht geschehen ist. Es ist bisher nicht klar, wie unsere Regierung mit der Umsatzsteuer für Musikschulen umgehen wird. Drei Möglichkeiten gäbe es hier für den Gesetzgeber: 19 % – das würde den vollen Umsatzsteuersatz bedeuten, 7% oder gar 0% . Letzteres wäre möglich, da das Umsatzsteuerrecht in Deutschland diesen Steuersatz vorsieht, um einzelne Branchen zu fördern.

Die nächste Herausforderung ist der Umgang mit Musikschul- bzw. Kulturgesetzen, die die Länder derzeit auflegen. NRW, Thüringen, Niedersachsen und weitere Bundesländer beschäftigen sich mit Musikschulgesetzen oder haben sich bereits damit beschäftigt. Was sollen diese eigentlich für die Musikschulen bewirken? Die Musikschulgesetze sollen eine Förderung durch Landesmittel in Zukunft sicherstellen. Doch sind alle Musikschulen in diesen Gesetzen bedacht oder ist diese Förderung nur ein Aufstocken der bereits durch die Kommunen unterstützen Musikschulen?

Generell wären solche Gesetze eine echte Chance, die gesamte Musikschullandschaft über die Landesebene zu fördern, doch klare und einfach umsetzbare Regeln sind in fast allen Bundesländern bisher nicht umgesetzt worden. Ja, die Musikschulen in Deutschland sind vielfältig und unterschiedlich. Wenn die Länder kulturelle Bildung fördern möchten, dann sollte dies auch flächendeckend und nicht nur eine einseitige Förderstruktur bedeuten. Der Gesetzgeber sollte das Potential der Vielfalt und die Besonderheiten der freien Musikschulen in seine Förderstrukturen einbeziehen.

Als nächstes kommen wir zum Thema Einkommen von Musikdozentinnen und Musikdozenten und Anstellungsverhältnisse. Derzeit haben wir in vielen Branchen einen Fachkräftemangel wie noch nie zuvor. Davon sind auch die Musikschulen stark betroffen. Die Studiengänge für Musikpädagogik an den Hochschulen sind nur mäßig belegt und fast alle Musikschulen suchen nach Personal. Ein Grund dafür sind auch die schlechten Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten in unserer Branche. Dies zu ändern bedeutet zum einen große Anstrengung in den Musikschulen und auch deutlich höhere Unterrichtsbeiträge für Schülerinnen und Schüler. Ob dies eine Utopie oder ein, mit einer gemeinsamen Strategie aller am Markt befindlichen Akteure, umsetzbares Ziel ist, liegt auch sehr stark daran, ob kulturelle Bildung in der Gesellschaft tatsächlich einen Wert hat.

Weitere Herausforderungen für Musikschulen sind die Konkurrenz durch digitale Unterrichtsangebote, Kunden, die sich nicht strikt an Verträge oder feste Unterrichtszeiten binden möchten und die in Musikschulen einen Dienstleister für ihr Hobby Musikunterricht sehen.

Wie müssen wir als Musikschulen mit diesen Herausforderungen umgehen? Liegt in diesen Herausforderungen auch die Chance, Musikschulen neu und besser aufzustellen? Dies möchte ich mit Ihnen im kommenden msiTALK diskutieren.

Anmeldung für den msiTALK am 14. Juni 2023

Wer an dem msiTALK teilnehmen möchte, ist herzlich dazu eingeladen sich bis zum 13. Juni 2023 formlos per Mail an talk@musikschule-intern.de anzumelden.

Die Diskussionsrunde findet via GoTOMeeting statt. Sie können dem Meeting via Browser (Google Chrome oder Microsoft Edge) oder der Desktop- bzw. Mobile App beitreten. Weitere Informationen hierzu unter https://support.goto.com/de/meeting/help/how-do-i-join-a-meeting-in-goto

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Mario Müller gründete 1995 die bis heute bestehende Mario’s Musikschule GmbH, die an drei Standorten in der Region Bonn Musikunterricht erteilt. Gleichzeitig erarbeitete er ein eigenes Unterrichtsprogramm “Mamu-Play” und gründete den gemeinnützigen Verein “musico mio” e. V. mit, der mittlerweile 14 Bands und einen Sozialfonds für Kinder, deren Eltern sich den Musikunterricht nicht leisten können, umfasst. Seit 2014 als Bundesvorsitzender im bdfm tätig. Durch die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten und eine kaufmännische Ausbildung konnte sich Mario Müller umfängliche Einblick in verschiedenste Bereiche der Musikbrache erarbeiten.

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