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5 Fragen zum Musikschulzertifikat „Freie Musikschule – bdfm zertifiziert“

2017 erneuerte der Bundesverband der Freien Musikschulen sein Qualitätszertifikat „Zertifizierte Musikschule im bdfm“. Bereits 2021 erhielt dieses Zertifikat einen neuen Namen und ein neues Logo. Freie Musikschule – bdfm zertifiziert lautet nun die neue Marke mit der die zertifizierten Musikschulen des bdfm werben dürfen. Frank Korte befragte Mario Müller, Vorstandsvorsitzender des bdfm, zu den Hintergründen.

msi: Nach nur 4 Jahren haben sie ihrem Musikschulzertifikat einen neuen Namen und ein neues Aussehen gegeben. An den Zertifizierungskriterien hat sich nichts geändert. Was hat sie zu diesem Schritt bewogen?

Mario Müller: Wir wollten mit dem neuen Logo das Zertifikat für die Öffentlichkeit greifbarer machen. Das alte Zertifikat war zu förmlich. Wir wollten ein modernes Logo mit Markencharakter, was sich besser in den Köpfen der Schüler und Eltern einprägt. Es sollte die Vielfalt und Eigenarten der freien Musikschulen widerspiegeln. Die Marke sollte Qualität, Vielfalt und Modernität der freien Musikschulen transportieren.

Welchen Stellenwert hat das Musikschulzertifikat für Ihre Verbandsarbeit und für Ihre Mitgliedsschulen?

Da gibt es unterschiedliche Perspektiven. Mit der Marke soll der Schülerschaft, bzw. den Eltern, eine Verlässlichkeit signalisiert werden. Musikschulen mit dieser Marke haben sich einsehbaren Prüfkriterien unterzogen und die Kunden können sich auf diese Qualitätsaussage verlassen. Der zweite Adressat ist die Politik. Da ist das Zertifikat für uns überlebenswichtig. Dort werden wir oft mit den kommunalen Musikschulen verglichen, die allein durch ihre Mitgliedschaft im VDM eine Qualität nachgewiesen haben. Wir haben das nicht. Der freie Musikschulbereich ist so eine wilde bunte Landschaft und da ist es, glaube ich, unsere Aufgabe als Verband, diese etwas zu ordnen und die Qualität der freien Musikschulen nachzuweisen, um in der Politik ernster genommen zu werden.

Optisch prägnant ist bei dem neuen Zertifikat vor allem die Wortmarke Freie Musikschule hervorgehoben. Was ist die Absicht dahinter?

Wir haben deutschlandweit gewachsen eine freie Kulturszene und eine kommunal oder eine überhaupt unterstützte Kulturszene. Wir wollten mit dieser Marke diese freie Musikschulszene nach vorne bringen und sagen, dass sie da ist und über das Zertifikat auch langsam in eine gewisse Ordnung kommen kann.

Ich sehe das in meinen Gesprächen mit Politikern oder Vertretern der Kommunen oder des VDM. Die wissen oft gar nicht, was eine freie Musikschule ist, welche Standards gelten, welche Qualitäten dahinter stecken. Die sind dankbar für eine Marke, ein Zertifikat, das klar definierte Qualitätsstandards belegt. Die Marke soll die Qualität der freien Musikschulen präsentieren.

2017 brachte die Einführung des Qualitätszertifikates „Zertifizierte Musikschule im bdfm“ auch Änderungen bei den Zertifizierungskriterien mit sich. Musikschulen mit dem alten Zertifikat mussten sich rezertifizieren lassen. In Folge sank der Anteil an zertifizierten Musikschulen drastisch. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Also wenn ich jetzt böse wäre, würde ich sagen, dass zu Zeiten des alten Zertifikats eben nicht vernünftig die Hausaufgaben gemacht worden waren und genau hingeschaut wurde. Die Richtlinien für das neue Zertifikat haben sich wirklich nicht deutlich geändert. Es gibt zwei kleine Punkte, die jetzt neu sind. Das jetzt deswegen so viele freie Musikschulen sich nicht wieder zertifiziert haben, zeigt eigentlich, dass wir in der Vergangenheit da vielleicht Fehler gemacht haben und auch ein bisschen zu lasch waren. Seit Einführung des neuen Zertifikats werden die Qualitätskriterien streng geprüft. Damit einher geht natürlich ein gewisser bürokratischer Aufwand, der abschreckend wirkt. Also ich glaube, es war ein richtiger Schritt es zu tun. Es ist auch im Moment nicht so schlimm, wenn noch nicht so viele Musikschulen das Zertifikat haben. Aber als Verband sollten wir unsere Musikschulen begleiten und befähigen, dass sie in die Qualität kommen und dass sie diese Qualität für die Zukunft auch erhalten können.

Worin sehen Sie das größte Potential der neuen Marke Freie Musikschule?

Das größte Potential der Marke sehe ich darin, dass man die Qualität der freien Musikschulen in die breite Öffentlichkeit bringt. Schüler, Eltern, die Kunden erkennen an der Marke, diese Musikschule hat sich klaren Prüfverfahren unterworfen und welche Qualität sie erwartet. Für die Musikschulen ist dies eine Werbemöglichkeit und für den Kunden ein Entscheidungskriterium.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Frank Korte studierte visuelle Kommunikation und Fotografie. Er arbeitete für Agenturen und diverse Kunden im Bereich Multimedia. Seit Herbst 2015 leitet er die Bundesgeschäftsstelle des bdfm. 2023 übernahm er die Leitung der musikschule intern.

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